Andy am 02.09.2008

Das vergangene Wochenende verbrachte ich erneut in freier Natur, um mir die Stadt aber auch die Umgebung von Arequipa etwas näher anzuschauen. Schließlich bin ich erst eine Woche hier und für die Besteigung des Misti brauche ich wohl vorher noch etwas Training und Koka-Tee :-)…

Also machten wir uns in unserer kleinen Praktigruppe auf, am Samstag das Kloster Santa Catalina, in Arequipa’s Zentrum gelegen, zu erkunden. Dieses Kloster war einst von ca. 400 Nonnen bewohnt und img_0138.jpgkomplett von der Außenwelt abgeschottet. Zwar wird in Reiseführern oftmals das idyllische und abgeschiedene Leben beschrieben, doch in Wirklichkeit ging es hinter den Mauern dieser „Kleinstadt“ ganz schön heftig zur Sache. Weder fromm noch religiös sondern in Saus und Braus lebten die Nonnen, die bevorzugt auch noch jeweils drei bis vier Sklaven hatten.

Dessen bewußt, erkundeten wir noch der Abgabe des Kirchenzehnts am Eingang das Gelände, welches wirklich sehr schön ist. Das Panorama der Stadt sowie die Kulisse der Vulkane haben sicherlich das angenehme Leben gefördert.

Damit war der Samstag auch schon fast rum, naja, sagen wir mal zur Hälfte. Als wir am Nachmittag noch durch die Stadt schlenderten, entdeckten wir das Deutsch-Peruanische Institut, welches wir spontan gleich unter die Lupe nahmen. Es war zwar gerade niemand da, aber Arbeiter und Plakate versicherten uns, dass am Abend ein dreitätiges Kulturfestival dort starten würde. Voller Vorfreude machten wir uns also nach dem Abendessen auf den Weg wieder dort hin. Pünktlichkeit hatten wir eh nicht erwartet, also ging es dann mit einer halben Stunde Verspätung endlich los. Dabei fiel uns auf, dass wir tatsächlich die einzigen Deutschen an diesem Abend waren, was uns schon etwas verwunderte.

Und dimg_0178.jpgann das: Anstelle von Folklore, einheimischen Tänzen und Liedern oder ähnlichen Darbietungen sahen wir eine knappe Dreiviertelstunde lang eine Art deutsches Nachwuchstheater als Appetitmacher. Sehr skuril mutete das an und wir waren uns sicher, den Eintritt falsch investiert zu haben. Also machten wir uns anschließend auf, diese Unzufriedenheit mit einem Bierchen herunterzuspülen.

Auf gings in unsere fast schon „Stammkneipe“, in der wir auch den Abschied der alten Praktis feierten. Dort fanden wir neben kühlen Getränken auch noch neue Bekanntschaften aus Deutschland. Eine Berlinerin die eine Art soziales Jahr in einem Kindergarten/Schule macht und schon seit drei Jahren nach Peru fährt. So erfuhren wir auch, dass man Taxis besser nicht von der Strasse ruft und lieber per Kombi fährt. Dazu aber ein anderes mal mehr.

Am nächsten Tag hatten wir eine Wanderung geplant, die aber aufgrund unseres verspäteten Frühstücks erst gegen 11 begann. Zunächst ging es per Kombi etwas südlich der Stadtgrenze von wo wir uns auf unsere Wanderung zur „Mansion del Fundador“ aufmachten. Dieses Anwesenen ist das Gründerhaus von Arequipa, natürlich aus spanischer Sicht.

Die karge Landschaft außerhalb der Stadt steht dabei in einem krassen Kontrast zu der gepflegten Anlage mit eigenen Lamas vor der Tür. Dass diese nicht immer freundlich gesinnt sind, kann man meiner vorsichtigen Haltung auf den Fotos vielleicht entnehmen. Beinahe wäre das Ganze aber ins Wasser gefallen, hatte der Pförtner dort anscheinend einen lustigen Tag und wollte uns pro Nase 30 Soles (Normalpreis:10 Soles) abknöpfen. Nach etwas verhandeln und kurzem Warten durften wir dann doch für den regulären Preis eintreten.

Trotzdem war es ein schöner Ausflug und gleichzeitig ein gutes Training für die bevorstehenden Wanderaufgaben. Abends waren wir dann auch ganz schön fertig und da es schon gegen 6 Uhr dunkel wird, gingen wir kurz nach neun auch schön ins Bett, um die zweite Arbeitswoche voller Tatendrang zu beginnen.

Ihr seht also, die Wochenenden sind meist gut gefüllt. Das ist aber auch nötig, da man in der Woche aufgrund der Temperaturen am Abend auch nicht mehr so ganz gemütlich draußen sitzen kann und ein Spaziergang durch die Stadt nur bedingt zu Empfehlen ist.

Wenn wir es organisiert bekommen, wollen wir am nächsten Wochenende zum Colca-Canyon fahren. leider sind dafür zwei Tage sehr kurz, weshalb wir wahrscheinlich kein große Tour schaffen werden und einfach auf eigene Faust losziehen werden. Falls es klappt, werde ich natürlich wieder berichten.

An dieser Stelle mal schöne Grüße in die Heimat 😉 Ein bischen vermisse ich die lauen Sommerabende im Friedrichshain, aber dafür den ganzen Tag Sonnenschein ist natürlich auch nicht schlecht…

3 Antworten auf “Arequipa und Umgebung”

  1. Ha! Wir haben hier ja wohl auch mal Sonnenschein! Und eine Zimmerpalme ist auch vollkommen ausreichend. Wie schmecken die Meerschweinchen? Ich sende dir ganz viele Grüße aus Berlin! Lass es dir gut gehen…

  2. Sehr schön 🙂 Du redest vom „Panorama der Stadt“ ich konnte aber kein Panorama unter den Bildern finden 🙂 außerdem musst du langsam lernen dass du ein halbes Jahr pause vom SV hast. Das ist kein Training, das ist Urlaub 🙂

    Schöne Grüße

    Volker

    P.S. man kann das follow-plugin auch übersetzen im backend von office 😉

  3. Schaut alles sehr, sehr nett aus. Ich freue mich schon darauf, dich im Februar zu besuchen. Hau rein!