Andy am 01.01.2009

ArgentinienIch hoffe ihr hattet alle ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Da ich mal wieder unterwegs war komme ich erst jetzt dazu, euch von meiner sehr coolen Reise nach Buenos Aires zu erzählen.

Achja, ist wieder etwas länger geworden…

Ich hätte den Artikel auch „Ausflug nach Europa“, „Viva la vida“ oder „Fleisch ist mein Gemüse“ nennen können – all das und noch viel trifft auf diesen Ausflug zu und ich versuche mal das chronologisch wiederzugeben.
Angefangen hat alles mit einem zufälligen Skype mit Karina, der Freundin eines Kollegin. Sie witzelte so auf spanisch herum und fragte ob ich nich Lust hätte, zu ihr und meinem Arbeitskollegen nach BA über Weihnachten zu kommen. Erst hielt ich das für einen Scherz aber aus Spass wurde Ernst und schon war ich auf der Suche nach billigen Flügen. Das stellte sich etwas schwerer raus als erwartet und so nahm ich dann den Umweg per Bus über Lima-Santiago de Chile-Buenos Aires in Kauf. Geht ja auch schnell rum, so eine 15-stündige Busfahrt über Nacht 😉 !
Also gings am Freitag vor Weihnachten los mit dem Bus nach Lima. Dort angekommen gleich per Flieger nach Santiago de Chile und weiter nach Buenos Aires. Mittlerweile war es ca. 0 Uhr und ich war schon etwas über 24 Stunden unterwegs. Da mein Flieger 2 Stunden Verspätung hatte, wartete Chris, mein Kollege, bereits etwas am Flughafen. Das sollte sich aber gar nicht als soo schlimm rausstellen, denn wie mir später auffiel, fängt hier der „Abend“ auch erst sehr spät an…
Also dann vom Flughafen per Taxi zur Wohnung seiner Freundin. Kurz erfrischt und ich sagte spontan zu, noch einmal in die Stadt zu ziehen. Naja, ich dachte mir, so ein Begrüßungsbier nach der langen Anreise schaff ich schon – denkste! Als erstes gings in eine Bar, wo Freunde schonmal für den Geburtstag vorglühten. Das war übrigens der Geburtstag vom Cousin von der Freundin von meinem Kollegen. Alles klar?! Und lustigerweise ist Markus, das Geburtstagskind mal Volleyball-Nationalspieler gewesen. Dementsprechend hoch musste ich gucken, wenn ich mit ihm reden wollte. Aber anscheinend treffen sich berühmte Leute dort immer in Gruppen, denn mit ihm saßen noch drei Fussballer, einer davon spielt bei River Plate, am Tisch, die ich aber leider nich kannte.
Egal, so gings dann nach den ersten Drinks weiter zu einer Diskothek, oder besser gesagt zu einem VIP-Club, denn wenn man vom Türsteher mit Shakehands und an der Masse vorbeigewunken wird, kann man das nich anders nennen. Drinnen sah es auch nicht anders aus und dementsprechend auch die Preise. Aber da wir ja schon den Eintritt gespart hatten, war das ok. So kam ich dann gegen 6 Uhr morgens dann endlich zu meiner wohlverdienten Nachtruhe, die aber auch nur ein paar Stunden anhielt.


Denn in Argentinien ist es generell so, dass die Tage spät gegen Mittag anfangen und dementsprechend auch spät oder halt früh enden. Abendessen gibt es dann zum Beispiel erst ab um 11 Uhr.
Am nächsten Tag gabs dann anstelle von Frühstück gleich Mittag, denke ich mal, denn es gab: Fleisch! Genau, und zwar richtig lecker. Mir war zwar noch etwas komisch in der Magengegend, aber probieren wollte ich trotzdem! Gut gestärkt gings dann los, die Metropole zu erkunden. Ich wußte bis dahin nur sehr wenig über Buenos Aires und so ließ ich mich von Chris durch die Innenstadt führen. Bei angenehmen 30 Grad und Sonne schlenderten wir so den Nachmittag durch die Strassen, am Hafen entlang und durch die Fussgängerzone Richtung Obelisk, dem Wahrzeichen der Stadt.
Gegen 21 Uhr waren wir dann wieder zurück, das hatte ja doch etwas länger gedauert, denn die Stadt ist nicht gerade klein. Kurz ausgeruht und weiter gings zum Abendessen mit Markus, denn der hatte heute Geburtstag. Wir fuhren mit ihm in ein Restaurant und aßen: Fleisch!! Yeah. Wie nicht anders zu erwarten war es mit das leckerste Fleisch, dass ich je gegessen habe. Sehr schön auch, dass man sich dort auf das wesentliche konzentriert und Beilagen einfach weglässt. Ich glaube für dieses Essen hätte man in Deutschland locker 40 Euro ausgegeben…

Anschließend trafen wir uns wieder mit der gleichen Runde vom Vortag in einem Strassencafe und saßen dort gemütlich bei 27 Grad nachts um 2 zum Cafecito zusammen. Nachdem uns eine Kanadierin fragte, ob sie ein Foto mit Markus machen dürfte, konnten wir dann endlich weiterziehen. Is schon anstrengend, berühmt zu sein. Erneut gings in eine Nobel-Disko, das „Ink Buenos Aires“. Auch das kann ich nur empfehlen, denn hier wird mit Alkohol in den Drinks nich gespart. Während in Deutschland ein Cuba Libre zu 3/4 Cola enthält, ist es hier genau umgedreht. Braucht man halt auch nich mehr so viele davon, sind ja eh etwas teurer gewesen.
So war auch die 2. Nacht schnell rum und der nächste Tag wurde dann von Karina gleich mal als Shopping-Tag deklariert. So mussten Chris und ich wohl oder übel folgen und ich lernte einige Shopping-Center von Bs As kennen. Abends gingen wir in der Hafenpassage dann noch ins Kino und schauten einen sehr coolen Film an, „Los dos caras de ley“, mit Al Pacino und Robert de Niro.

Am nächsten Tag gings dann erstmal zum Kiosk meines Gastvaters und dort gabs ordentlich deftiges Frühstück. So gestärkt konnte ich dann die nächste Stadttour angehen. Zuerst gings auf den Cementerio der Stadt, wo neben dem berühmten Grab von Eva Peron auch viele Japaner und sonstige Touristen zu finden sind. Anschließend gings durch die riesigen Parks, in denen man bei dieser Hitze hier sehr gut relaxen kann. Da das auch sehr anstrengend ist, gönnten wir uns einen Cafe und gingen anschließend weiter zur Wohnung der Schwester von Karina. Dort blieben wir den Abend und saßen am Abend noch zu einer kleinen Runde Poker zusammen. Da ich nich gerade ein Profi bin, zögerte ich erst, aber für 10 Pesos kann man ja nix falsch machen. Und so verließ ich den Tisch gegen 2 Uhr morgens als letzter mit 60 Pesos mehr 😉 !

Schon war der 24. Dezember und irgendwie war mir gar nich nach Weihnachtsstimmung, was angesichts der Temperaturen auch wirklich schwerfällt. Ich machte mich vormittags allein auf den Weg und wollte das berühmte Viertel La Boca besuchen, wo auch der gleichnahmige Fussballclub zu Hause ist. Ein gemütlicher Spaziergang führte mich dann geradewegs zum Stadion der Boca Juniors. Leider hatte ich Pech und konnte es nicht von innen besichtigen. Die Meisterschaft war ja am Wochenende davor auch schon beendet und so ging ich weiter durch die engen Gassen. Mittlerweile war es auch schon nachmittags und der Hunger trieb mich in ein kleines aber feines Restaurant weit abseits der Touristenmeile. Unglaublich lecker habe ich dort gegessen und zwar: Fleisch! Danach gings weiter ans andere Ende der Stadt zur Familie von Karina Heilig Abend feiern. So konnte ich per Bus und Bahn dann nochmal einige nette Ecken von Buenos Aires sehen.

Der Weihnachtsabend lief dann etwas anders ab als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Traditionell erwarten hier die Kinder „Papa Noel“, der aber erst gegen 12 abends seinen Auftritt hat. Bis dahin wird halt gemütlich zusammengesessen, gegessen und erzählt und tausend Sachen gefragt. Es war auf jeden Fall schön, so im Kreise einer Familie Weihnachten zu verbringen. Mir fehlte zwar etwas die Weihnachtsmusik und auch der Schnee, aber naja, man kann ja nich alles haben.
Der Abend endet aber dann nicht wie bei uns sondern anschließend gehen die Leute auf die Strasse und böllern wie die Verrückten mit Knallern. Das war echt ungewohnt und war schon mal ein Vorgeschmack auf Silvester.
Nun blieben mir noch drei Tage und den 25. nutzten wir nach den vielen Stadterkundigungen dann mal zum relaxen am Pool. Is ja auch mal nötig. Die letzten 2 Tage hatte ich mir vorgenommen, über den Fluß nach Uruguay zu reisen, wenn ich schonmal da bin. Das war im Nachhinein auch eine sehr gute Entscheidung, die ich auf jeden Fall nicht bereuen werde.

Also machte ich mich am frühen Morgen los mit der Bahn Richtung Tigre, ein Vorort von Buenos Aires, von wo die Boote ablegen. Leider fahren diese nur 2 mal am Tag und so konnte ich bis zum späten Nachmittag noch ein bischen in Tigre verweilen. Ich machte mir etwas sorgen ob ich meinen Plan bis nach Montevideo zu fahren noch schaffen könnte. Schließlich fuhr ich dann endlich um halb 5 los und kam gegen 7 in Carmelo auf der uruguayanischen Seite an. Von dort musste ich nun noch nach Colonia kommen, um mir eine Unterkunft zu suchen. Das stellte sich etwas schwierig heraus, weil nichts mehr um diese Uhrzeit fuhr aber mit etwas Glück habe ich dann den letzten Bus dahin noch bekommen. Als ich gegen 10 Uhr abends dort ankam, war der Sonnenuntergang grad vorbei und so suchte ich mir schnell das erstbeste Hostal, was sich auch als sehr gut herausstellte aus und machte mich gleich nochmal auf den Weg ins Zentrum. Da Colonia eine ziemlich kleine alte Hafenstadt ist, brauchte ich auch nicht lange suchen. Aber bevor ich weiterging, hieß es erstmal: Abendessen! Klar, auch in Uruguay kann man sehr gutes Fleisch essen!!
Danach erkundigte ich noch ein bischen die Altstadt und konnte dann beruhigt schlafen gehen.
Am nächsten Morgen musste ich mich etwas beeilen. Ich schnappte mir ein Fahrrad aus dem Hostal und erkundigte die Stadt nochmal mit dem Bike, was auch super schön war, da man direkt am Meer entlang fahren kann. Gegen Mittag machte ich mich dann auf den Weg nach Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, und verbrachte den Nachmittag dort, um mir wenigstens noch ein bischen von der Stadt anschauen zu können. Auch hier stand ich wieder vor einem verschlossenen Stadion, irgendwie hab ich hier kein Glück damit… Egal, abends hieß es dann wieder zurück nach Buenos Aires mit dem Boot und so kam ich etwas erschöpft nachts dort wieder bei meiner Gastfamilie an. Leider war die folgende Nacht sehr kurz, denn früh am morgen hieß es dann schon ab zum Flughafen denn ich musste mich wieder auf die Heimreise nach Peru machen. Diese bestand dann wieder aus einem kurzweiligen Flug und einer ziemlich langen Busfahrt von Lima zurück nach Arequipa.

Ich muss sagen, dass im Nachhinein die Unterschiede zwischen Peru und Argentinien schon echt krass sind. Man fühlt sich wie in Europa, denn in Buenos Aires gibt es quasi fast alles und auch die Leute benehmen sich halt etwas anders. Besonders beeindruckt hat mich die kleine Stadt Colonia in Uruguay, denn hier ist es echt super ruhig, man kann relaxen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Ein echter Geheimtipp, denn auch das Touristenaufkommen hält sich hier einigermaßen in Grenzen.

9 Antworten auf “Navidad en Buenos Aires”

  1. Frohes Neues aus Berlin!!
    Das war eine halbe Südamerika-Reise, da werde ich schon ein bisschen neidisch 🙂 Aber ein sehr cooler Bericht!

  2. Hey Champ, ja schön zu lesen dein Reisebericht.. die Bilder sind alle voll nice und hab auch grade richtig Hunger bekommen.. da gabs bestimmt schön große Portionen, die Simi nich schaffen würde.. lol

    Saludos

  3. @Atze: Snauzeee!!
    Schoene Bilder, der Bericht ist sicher auch toll, hab aber gerade keine Zeit, ihn zu lesen 😉 Mach ich aber bestimmt noch, muss ja mal sehen, was mich so in Buenos Aires erwartet…

  4. Auch von uns allen alles Gute im neuen Jahr.
    Deine Berichte sind einfach fantastisch. Franzi fährt im August für ein Jahr nach Brasilien.
    Gruß Karin und Anhang

  5. der wahre Atze
    06.01.2009

    Hey Meister ein gesundes Neues Jahr wünsche ich Dir mein Freund, falls wir uns noch nicht gehört, bzw. geschrieben haben. Ich hoffe, man sieht sich, wenn du wieder im Lande sein solltest! Hey und wer ist eigentlich der andere Atze?
    Es kann nur einen geben! 😉

    Beste Grüße der Tomatze aus Da

  6. Hellölle 😉

    Alsooo erstens Marcos IST Volleyballspieler und zwar bis jetzt immer noch Kapitän der Argentinischen Nationalmannschaft 😉 hahah soviel zum VIP Status :p

    Jupp war kool dich hier bewirten zu dürfen und hoffe wir sehen uns wo anders mal wieder… bis dahin geniesse deinen Südamerika Aufenthalt, der immer schneller vorbei ist als man denkt.

    Hola Andy!!!!!! Te cuento que espero verte pronto para poder declarar otro dia de shopping como dijiste jajajaj. Las fotos estan muy lindas y ojala tus dias con mi familia hayan sido como se ve en las fotos,y que lo hayas disfrutado mucho.Papa y Mama todavia nos preguntan por vos,estan mal por no haberse podido despedir Y POR NO PODER DARTE DE COMER ANTES QUE TE HAYAS IDO JAJAJAJAJA.

    PS: Ich klaue jetzt einfach mal noch die Fotos von Dir um diese bei mir in der Gallery zu verewigen 😉 hoffe Du hast nix dagegen.. fehlt ja eh das copyright.. hahaha.

    Un abrozo y mucha suerte de…
    karina y chris

  7. Hey Andy,
    > „Auch hier stand ich wieder vor einem verschlossenen Stadion“
    Frido, Volker und ich haben schön das Real Madrid Stadion besucht! Mit Probesitzen auf der Trainerbank, neidischen Blicken auf den EM-Pokal (warum auch immer der dort stand…), Schnee, …

    gruß,
    daniel

  8. Das ganze war mit 15 € nicht ganz billig, aber dafür haben wir die Toiletten der Spieler gesehen 😉 und uns auch mal mit der Security angelegt – war aber wirklich eine coole Stadiontour!
    Bilder aus dem „Hexenkessel“ gibts bestimmt demnächst bei Volkersfreunde.de

    Muchos saludos, Frido

  9. Ja, ihr seid echt Freunde! 🙁 Ich will auch…