Wie beschreibt man etwas unbeschreibliches? Ich fange am besten einfach vorne an.
Meine Zeit in Kolumbien wollte ich natürlich nicht nur zum Arbeiten nutzen, sondern auch die noch verbliebenen Resturlaubstage möglichst effektiv nutzen. Dafür hatte ich mal wieder das Glück auf meiner Seite, denn gerade jetzt war eine viventura-Reisegruppe auf dem Weg nach Nuqui, dem(!) Urlaubsparadies auf Erden! Also entschloss ich mich, dort gleich mitzufahren und die Zivilisation hinter mir zu lassen.
Nach Nuqui kommt man nur per Flieger, und mit der kleinsten Maschine Kolumbiens ging’s dann Richtung Pazifikküste. Dort angekommen wurden unsere Sachen in ein Motorboot umgeladen und weiter ging es 1 Stunde an der Küste entland zu unserer Lodge. Mittem im Dschungel lag vor mir ein malerischer Ort der Erholung. Strom gibt es nur von 6-10 abends und auch nur an einer Stelle, ansonsten wird mit Petroleumlampen etwas Licht ins dunkel gebracht. Mehr braucht man hier aber auch nicht, um den Stress des Alltags abzuwerfen.
Nachdem wir das erste richtig gute Mittag zu uns genommen hatten, ging es gleich auf einen kurzen Ausflug in die Natur zu einem Wasserfall, in dem wir gleich mal ein erfrischendes Bad im kühlen Nass nahmen. Bei tropischen Temperaturen und einer enormen Luftfeuchtigkeit tat das auch echt gut.
Am nächsten Tag machten wir uns auf einen 1-stündigen Spaziergang am Strand entlang nach Termales, wie der Name schon sagt eine heiße Quelle mit schwefelhaltigem Wasser. Der umrandende Stein soll angeblich gut für die Haut sein, also gabs auch gleich eine Gesichtsmaske dazu. Anschließend kurz im Fluss abgewaschen und dann ging es 5 Minuten entlang zu einer Fledermaushöhle. Leider hatten wir keine Taschenlampen dabei, aber auch so konnte man die Verwandten von Batman ganz gut erkennen.
Zurück in der Lodge stärkten wir uns beim Mittag wieder einmal mit Fisch und Reis. Unglaublich, ich habe selten so viel Fisch hintereinander gegessen, aber hier war es jedesmal ein Leckerbissen. Das muss es auch, gab es ja mittags und abends jeweils die Meeresspeise serviert.
Am Nachmittag stand schon der nächste Ausflug auf dem Programm – Fischen! Wir fuhren wieder mit dem Boot etwas hinaus zum angeln – nur ohne Angeln. Dafür waren wir mit Nylonschnüren und Blinkern bewaffnet, was mir noch etwas fragwürdig vorkam. Aber hier werden Fische halt generell so geangelt, und anscheinend funktioniert es auch. Mir war das Angelglück an diesem Tag leider nicht hold, aber unsere Reiseleiterin hat die viventura-Ehre gerettet und einen ordentlichen Fang gemacht. Den gab’s dann beim nächsten Mittagessen frisch zubereitet – lecker!
Der dritte und letzte Tag sollte etwas ruhiger werden, doch bevor relaxen am Strand angesagt war, unternahmen wir eine 2-stündige Wanderung am Strand und durch den Dschungel zu einem Dorf, in dem wir uns Einbaum-Boote mitsamt Besatzung zum Vorwärtskommen mieteten. Damit ging es auf eine wackelige Entdeckungsreise durch die pure Natur, bis wir erneut an einem Wasserfall ankamen, den wir ebenfalls zum baden nutzen konnten. Die anschließende Rückfahrt per Motorboot war dann nochmal voller Action. Unser „Capt’n“ wollte wohl etwas Eindruck schinden und drehte ordentlich auf. Allerdings war der Seegang doch beträchtlich und so nahmen wir eine Welle, über die wir mit voller Wucht rüber und erst 3 Sekunden später wieder Kontakt zum Wasser aufnahmen. Unter dem Aufprall gab auch unser Sitzbrett mit einem lauten Krachen nach und schon saßen wir auf dem Hosenboden – das war knapp! Aber nix weiter passiert, also wurde der Motor wieder aufgedreht 😉
Den Nachmittag nutzte ich dann in vollen Zügen zum Relaxen. Mal gar nix machen, am Strand liegen, ein wenig in den Wellen baden gehen und die Natur genießen. Viel zu kurz war diese Zeit aber unglaublich schön. Jetzt verstehe ich, warum ein Pärchen der Gruppe bereits zum zweiten Mal diese Tour mitmacht!
Am Samstag stand dann die Rückfahrt/Flug an und mit etwas traurigen Gefühlen, aber auch innerer Zufriedenheit verabschiedeten wir uns vom Paradies mit der Gewissheit, unbedingt hierher noch einmal wiederkommen zu wollen. Ob das mein finanzieller Spielraum irgendwann mal zulässt, ist natürlich eine andere Frage.
Den Tag in Medellin nutzte ich dann gleich und ging mit auf die obligatorische Stadtführung, bei der wir unter anderem auch mit der Seilbahn nach Santa Domingo hochfuhren. Leider war das Wetter nicht unbedingt auf unserer Seite und so entschieden wir uns dann das ganze ins Café zu verlegen. Abends folgte nach einem deftigen Abendessen noch ein Besuch in einer kolumbianischen Disco, in der mit Live-Musik ordentlich Stimmung gemacht wurde. Dabei verabschiedete ich mich auch von der Gruppe und kam irgendwann auch endlich wieder in meinem Zimmer im Büro an.
Diese 4 Tage waren für mich einfach atemberaubend schön und ich werde das mit Sicherheit nicht vergessen. Ich hoffe mir wird es jetzt nicht soo schwer fallen, die restlichen Tage weiterzuarbeiten.
09.02.2009
Wow, echt nice! Hab hier auch schon von vielen Travellern gehoert, dass es dort oben an der kolumbianischen Kueste unglaublich schoen sein soll. Deine Bilder bestaetigen das auf jeden Fall (auch wenn ich mich hier leider mit Thumbnails begnuegen muss) 🙂
11.02.2009
Susi meint die ganze Zeit „sowas konntest du mir nicht bieten“ als wir hier die Fotos anschauen, ich schick sie mal bei Jö im Handgepäck mit, nicht das du dich wunderst 🙂
Echt geile Fotos, ich wär da geblieben, 4 Stunden Strom reicht doch um den Läppi für den nächsten Tag zu laden…
Viele liebe Grüße aus dem kalten, dreckigen, verregneten Berlin
Deine Susi und dein Volker 🙂